Die vierte Corona-Welle rollt, und wie auf dem Meer zieht eine Welle eine andere nach sich. In diesem Fall heißt die Welle Long-Covid, und nicht nur die Betroffenen bekommen sie zu spüren, sondern auch die Wirtschaft. Fehlzeiten sind irgendwann zu Ende; bei Leistungseinschränkungen ist meistens ein Ende nicht absehbar. Long-Covid ist Ursache für Leistungseinschränkungen. Trotzdem wird von jedem Unternehmen erwartet, dass es volle Leistung auf seinem Gebiet erbringt, ganz gleich, mit welchen Problemen es zu kämpfen hat.
Schon seit einigen Jahren besteht eine Gesundheitspartnerschaft zwischen der Herzog-Bau GmbH in Tüttleben und einem Expertenteam in Nordrhein-Westfalen, das über jahrzehntelange Erfahrung in der Betrieblichen Gesundheitsförderung verfügt und mit seinem Wissen das Expertenteam des Bundesverband Deutscher Mittelstandsunternehmen e.V. unterstützt. Nun kommt mit der Hochschule für Gesundheit in Bochum ein dritter Partner hinzu, und alle drei widmen sich gemeinsam dem Thema Long-/Post-Covid-Syndrom. Dazu gibt es seit wenigen Tagen eine Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlich medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), und diese Leitlinie ist Grundlage für das Projekt CoVital20, mit dem die Problematik der Leistungseinschränkung bei Long-/Post-Covid-Betroffenen angegangen werden soll. Es geht also nicht, wie in vielen klinischen Einrichtungen, darum, nach speziellen medizinischen Behandlungsformen zu suchen, sondern darum, unterstützende Maßnahmen einzusetzen, mit deren Hilfe Leistungseinschränkungen so weit wie möglich reduziert oder ausgeglichen werden können.
Viele solcher Maßnahmen gibt es bereits. Ihre Qualität ist wissenschaftlich belegt, sie sind praxiserprobt und werden auch in der Betrieblichen Gesundheitsförderung genutzt. Aber wie nicht gerade selten in unserem Gesundheitssystem findet Nutzung nicht vernetzt, sondern nebeneinander statt. Hier kommt die Digitalisierung ins Spiel, „Digitale Betriebliche Gesundheitsförderung im Kontext von Post-Corona-Auswirkungen“, das in Kooperation der drei Projektpartner aufgesetzt wurde. Das Vorhaben erfolgt in Zusammenarbeit mit Studierenden der Hochschule für Gesundheit in Bochum, die im Bachelorstudiengang „Gesundheitsdaten und Digitalisierung“ im Rahmen eines Lehrforschungsprojekts hierzu ein methodisches Konzept entwickeln und umsetzen.
Am 16.11.2021, 15:00 Uhr tagt unter der Leitung des BDMU e.V. bei der Firma Herzog-Bau in Tüttleben der Arbeitssicherheitsausschuss, bei dem auch die zuständige Betriebsärztin anwesend sein wird. An dieser Sitzung nimmt auch eine Gruppe Studierender der Hochschule für Gesundheit unter der Leitung des Projektverantwortlichen beim Unternehmen CoVital20 teil. Dieses Unternehmen ist auf vernetzte Anwendungen im Bereich Betriebliche Gesundheitsförderung/Betriebliches Gesundheitsmanagement spezialisiert und widmet sich gemeinsam mit IT-Entwicklern aus Köln der Digitalisierung gesundheitsfördernder Maßnahmen und ihrer Praxisanwendung mittelständischer Unternehmen.
Alle Unternehmen, die sich dafür interessieren, sind an diesem Tag herzlich eingeladen.